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Bis zum Jahre 1805 war die Kirche in Bavigne, die dem Heiligen Martin geweiht ist, eine Filiale der Pfarrei Bauschleiden. Der heutige Bau geht auf das Jahr 1744 zurück. Es hat jedoch den Anschein, dass die Unterseite des Kirchturms älter ist. Die Grab-Kreuze vor dem Eingang der Kirche, deuten auf den Friedhof hin, der bis 1912 genutzt und 1952 nach den Plänen des Architekten Luja neugestaltet wurde. Am 4. Juli 1745 wurde die Kirche durch Weihbischof Pierre-Louis Jacquart aus Lüttich geweiht. Am selben Tag, firmte dieser 107 Gläubige aus Bauschleiden, Baschleiden und Böwen. Im Jahre 1888 wurde die Empore errichtet. Während der Ardennenoffensive 1944 trug die Kirche etliche Schäden davon.

1961 klassierte das Kulturministerium die Kirche als „monument national“. Durch das Eingangsportal im Glockenturm, gelangt man in ein rechteckiges Kirchenschiff, das östlich in einer dreiseitigen Apside (Apsis) endet. Das Rippengewölbe ruht auf farbigen Pilastern. Die schlichte Umgebung, ermöglicht es dem Mobiliar seine ganze Pracht zu entfalten. Dieses wurde von dem Bildhauer Nicolas Jacques aus Wiltz (1713-1793) angefertigt. Restaurierungsarbeiten aus dem Jahre 1956, die durch Josef Heckern aus Essen (D) durchgeführt wurden, ermöglichten die Polychromie des XVIII. Jahrhunderts freizulegen.

Der Hochaltar besteht aus einem von Säulen getragenen Baldachin welcher eine Krone überragt. Unter einem von Engeln gehaltenen Baldachin, steht die Statue des heiligen Martin über dem Tabernakel. Die beiden Bischöfe an den Seiten konnten nicht identifiziert werden. Der linke könnte den Heiligen Bonifatius darstellen. Seine Züge erinnern an den spät gotischen Stil. Die Engel, welche links und rechts des Tabernakel sowie über der Tür der Sakristei angebracht sind, laden den Gläubigen dazu ein, das heilige Sakrament zu verehren. Die lateinische Innschrift unter dem Opferlamm besagt, dass hier der „verborgene Schatz„ ruht. Der Hochaltar ist typisch für die barocke Kunst, die versucht das Himmelreich auf Erden darzustellen. Im selben barocken Stil ist die Kanzel hergestellt worden.

Im Kirchenschiff finden wir die Heilige Anna wieder, welche der Heiligen Mutter Maria das lesen beibringt (XVIII.  Jahrhundert). In dieser Zeit entwickelte sich die Bildung im Ländlichen Raum. Die Kirche unterstützte diese Bemühungen, damit  jeder Katholik zumindest den Katechismus studieren kann!

Die zwei kleinen Statuen vom Heiligen Celsus und Valentin sind älter. Sie stammen womöglich aus der vorherigen Kirche.

Die Kirchenfenster stammen von Gustave Zanter (1952), der Kreuzweg von Emile Hulten (1960).

Dir Kirche des Heiligen Martin ist ein schönes Beispiel barocker Kunst im ländlichen Raum.